Bei der Kastration gibt es verschiedene Methoden. Wir führen die Kastration in der Regel in unserer Klinik durch. Hier haben wir einen OP-Saal, saubere Bedingungen und geschultes Personal zur Verfügung. In Ausnahmefällen, und nur auf Wunsch der Besitzer wenn keine andere Möglichkeit besteht, kann man kleinere Pferde oder Jährlinge auch auf der Koppel kastrieren. Dies ist aber deutlich aufwendiger für unser Personal und spart keinerlei Kosten. Es besteht eine deutlich höhere Verletzungs- und Infektionsgefahr für das Pferd.
Kastrationen im Stehen führen wir nicht durch.
Wie läuft die Kastration ab?
Das Pferd bekommt zunächst eine Sedierung, die das Bewusstsein und das Schmerzempfinden trübt. Danach wird es mittels Injektionen in Narkose gelegt. Beide Hoden werden noch zusätzlich lokal betäubt.
Der Hodensack wird geöffnet, so dass die Hoden sichtbar werden. Die Hodenhüllen werden zusammen mit dem Samenstrang von einer Kastrationszange umfasst und gequetscht. Dadurch wird die Bauchhöhle direkt wieder verschlossen. Bevor die Hoden abgesetzt werden, werden die Zangen entfernt und eine Ligatur mittels eines Fadens angebracht, die für einen dauerhaften Verschluss der Bauchhöhle sorgen. Danach wird der Hodensack vernäht.
Das Pferd verbleibt noch eine Nacht in der Klinik. Es wird hier mit Antibiotika und Schmerzmitteln versorgt. Am nächsten Tag geht es wieder nach Hause. Dort sollte das Pferd täglich bewegt werden. Medikamente für ca. 2 Wochen werden mitgegeben. Die nächsten 4 – 6 Wochen sollte das Pferd noch nicht mit Stuten zusammen auf die Weide gehen.
In welchem Alter sollte man einen Hengst kastrieren?
Gewöhnlich werden Hengste im Alter von ca. 3 Jahren, meist im Frühjahr oder Herbst kastriert. Es ist aber prinzipiell möglich Hengste in jedem Alter zu kastrieren. Schon mit einem Jahr ist ein Hengst zeugungsfähig! Also Obacht mit den Stuten auf der Weide. Auch alte Hengste können noch kastriert werden. So können sie noch ein Leben auf der Koppel genießen.